SLIÖ-Frühjahrstreffen in Innsbruck

von Heinz Grabher

Die TeilnehmerInnen des SLIÖ-Frühjahrstreffen 2011 haben sich versammelt beim Eingang des Selbstbestimmt Leben Zentrums in Innsbruck. Insgesamt 15 RollstuhlfahrerInnen sind dabei.
Die TeilnehmerInnen des SLIÖ-Frühjahrstreffen 2011 haben sich versammelt beim Eingang des Selbstbestimmt Leben Zentrums in Innsbruck. Insgesamt 15 RollstuhlfahrerInnen sind dabei.

Es wird einen „Schattenbericht“ der Selbstbestimmt Leben Initiative Österreich (SLIÖ) zur Umsetzung der Menschenrechtskonvention in Österreich geben. Außerdem wird eine Stellungnahme zum Bundespflegegeld- und Bundesbehindertengesetz formuliert. SLIÖ macht jedoch nicht nur trockene Paragraphensicht berichten Julia Fischbach und Süleyman Kurt von der SLIÖ-Frühjahrstagung am 29. April in Innsbruck.

Um die UN-Konvention für Menschen mit Behinderung umzusetzen, benötigt Österreich eine bundesländerübergreifende Regelung zur Persönlichen Assistenz. Die Selbstbestimmt Leben Bewegung Österreichs arbeitet hart daran und formuliert derzeit ein Berufsbild Persönliche/r Assistent/in, das als gesetzliche Grundlage dienen soll.

Die TeilnehmerInnen der Tagung spürten den Aufwind, der derzeit in der Selbstbestimmt Leben Bewegung weht. „Die Stimmung unter den Betroffenen hier ist optimistisch“ berichtet Julia Fischbach, „das ist sicher auch ein Verdienst der Leiterin des Monitoringausschusses Marianne Schulze, die am Vormittag beim SLIÖ-Treffen dabei war.“ 130 TeilnehmerInnen aus ganz Österreich kamen am Vortag zur bereits 29. – diesmal öffentlichen – Sitzung des Monitoringausschusses nach Innsbruck.

„Die Betroffenen in den Bundesländern setzen mit ihren Aktivitäten weitere Mosaiksteine für Empowerment und Selbstbestimmt Leben in Österreich“, freut sich Süleyman Kurt. In Vorarlberg steht das Projekt „Persönliche Assistenz für Menschen mit Behinderung“ kurz vor der Verwirklichung. In Tirol erarbeitet SLI ein Pilotprojekt „Persönliche Assistenz für Menschen mit Lernschwierigkeiten“. Besondere Berücksichtigung findet dabei die Anleitungskompetenz. Derzeit ist das Projekt in der Schwebe: es gibt noch keine finanziellen Mittel für seine Weiterführung. Auch in Salzburg soll es bald eine Anlaufstelle für Interessierte der Selbstbestimmt Leben Bewegung geben.

Erstaunlich auf dem Rückweg nach Vorarlberg: Menschen mit Behinderung bildeten Rudel auf dem Innsbrucker Bahnhof. Fast fürchteten wir um unsere Plätze im Rail Jet. „Zum Glück fuhren nicht alle RollstuhlfahrerInnen in die gleiche Richtung“, lacht Julia Fischbach. Sie freut sich über diese „Rollstuhlrudelbildung“ denn „je mehr Menschen mit Behinderung mit dem Zug fahren, desto mehr Erfahrungen können ZugbegleiterInnen sammeln – mit uns und mit den Hebeliften! Ich hoffe wir spüren das beim SLIÖ-Herbsttreffen am 14./15. Oktober in Wien.“

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