Reiz – Visionen
von Heinz Grabher
Das Versprechen von Inklusion oder Teilhabe führt bei uns zu traumhaften Visionen. Eine Hauptrolle spielen Persönliches Budget und Persönliche Assistenz. Wir versuchen unsere PolitikerInnen mit diesen visionären Träumen anzustecken.
Die Sehnsucht von Menschen mit Behinderung nach ungeteilter Teilhabe an der Gesellschaft ist groß und ein Zauberwort dabei heißt: Persönliche Assistenz. So fragt sich Süleyman Kurt: „Wann wird es soweit sein, dass Menschen mit Behinderung ihre Persönliche Assistenz kaufen können, so wie z.B. ein Eis?“
Allen ReizlerInnen ist klar: Persönliche Assistenz ist nicht nur anders als Betreuung. Persönliche Assistenz ermöglicht ein Selbstbestimmtes Leben unabhängig von institutionellen Zwängen und ohne existentielle Abhängigkeit von ehrenamtlichen Helfern oder Verwandten. Persönliche Assistenz ist Lebenselixier!
KundInnen träumen davon, ein Anrecht auf Persönliche Assistenz in Vorarlberg und in Österreich zu haben und die Assistenz unkompliziert und nach Bedarf zu erhalten. Sie träumen von der Gewährung des Persönlichen Budgets, das ihnen finanzielle Sicherheit bietet und aus institutionellen und familiären Abhängigkeiten befreit.
Persönliche AssistentInnen träumen davon, fix angestellt zu sein, mit einem angemessenen Lohn, der ein eigenes Leben ermöglicht und einem klaren Berufsbild, das Identität schafft.
Um die Persönliche Assistenz in Vorarlberg anzubieten träumt Reiz davon, einen offiziellen Auftrag vom Land Vorarlberg zu bekommen, mit einer ausreichenden Finanzierung dieser „Servicestelle Persönliche Assistenz“.
Sozial-Landesrätin Katharina Wiesflecker und die beiden Landtagsabgeordnete Martina Rüscher und Cornelia Michalke sind zum Politischen Hock von Reiz gekommen, um sich von den Reiz-Visionen inspirieren zu lassen.
Statements von der Diskussion:
Katharina Wiesflecker wies darauf hin, dass sie für die Situation der Persönlichen AssistentInnen zuständig sei und bei den MOHIs die Anstellungsverhältnisse verbessern möchte. Der Start sei gemacht, ein Drittel der MitarbeiterInnen bei den MOHIs sei bereits in Fixanstellung.
Martina Rüscher möchte Lösungen suchen, bei denen die Institutionen nicht auf Konfrontation zur Selbstbestimmt Leben Bewegung gehen.
„Teillösungen sind keine Inklusion“, meint Obmann Andreas Guth, „denn Teilhabe ist nicht teilbar. Entweder Menschen mit Behinderung nehmen an der Gesellschaft teil oder nicht.“
„Wenn alle Leistungen gekauft werden können, durch die Gewährung eines Persönlichen Budgets, dann werden auch die Institutionen besser“, ist Susanne Gstettner überzeugt. Für sie wäre das Konzept Persönliches Budget gut für die Inklusion und für die Veränderung der Institutionen, da sie den Wettbewerb unterstützt.
Cornelia Michalke brachte die Entlastung der Angehörigen ins Spiel. Wobei dies aus Sicht der Selbstbestimmt Leben Initiative durch Persönliche Assistenz auf inklusive Weise geschehen kann.
Gemeinsam mit anderen Gästen bat Michalke um weitere Informationen zu den Visionen von Reiz. Der erste Schritt dazu ist das Abonnement des Reiz-Newsletters.
Zum Abschluss noch ein Traumgedanke:
Die UN-Konvention für Menschen mit Behinderung, das Österreichische Gleichstellungs- und das Vorarlberger Chancengesetz sind alles Werkzeuge, die die Teilhabe von Menschen mit Behinderung an der Gesellschaft ermöglichen. Und alle Menschen kennen diese Bestimmungen und halten diese Gesetze gerne ein.