Verein Senia auf Visite bei der VISS

von Heinz Grabher

Foto: Verein Senia. Eine Frau mit dem Rücken zum Betrachter. Blonde Haare mit einem blauen Band zusammengebunden. Der Rücken bis zur Schulter bemalt mit Ziegelsteinen und bunten Blumen.
Foto: Verein Senia. Eine Frau mit dem Rücken zum Betrachter. Blonde Haare mit einem blauen Band zusammengebunden. Der Rücken bis zur Schulter bemalt mit Ziegelsteinen und bunten Blumen.

Die GründerInnen von Reiz trafen zum Jahresende 2011 die GründerInnen des Vereines Senia aus Linz zum Erfahrungsaustausch. „Reiz ist mutiger im Ausdruck und hat eine Super-Homepage! Das Wort Krüppel ist bei uns nicht salonfähig“, bewunderten die OberösterreicherInnen die reizenden Impulse der VorarlbergerInnen. Dafür hat Oberösterreich die „Persönliche Assistenz GmbH“ und den Verein Senia. Das ist schon was.

Der Verein Senia hat seinen Sitz in Linz und engagiert sich für die Enthinderung der Sexualität von Menschen mit Beeinträchtigung. Ein Schwerpunkt liegt in der Bewusstseinsarbeit zur Enttabuisierung und Sensibilisierung der Thematik "Sexualität und Beeinträchtigung". Karin Holzmann, Obfrau von Senia seit 2010 und Anna Wolfesberger, pädagogische Leiterin präsentierten die Entstehung des Vereins und gaben den InitiatorInnen der VISS einige gute Tipps für ihr Projekt. Begleitet wurden die zwei Frauen aus Linz von Michael Hochmaier vom SLI Oberösterreich und Charly Mitterhuber von der FAB.

Einig waren sich alle, dass oftmals die BetreuerInnen in Heimen und auch die eigenen Eltern die größten Barrieren für eine Selbstbestimmte Sexualität der Betroffenen sind. Hier setzt die Arbeit von Senia und der VISS an. Karin Holzmann plädiert dafür, dass es eine VISS oder Senia in jedem Bundeslang geben sollte „als Vertrauen bildende und vertrauensvolle Stelle für Betroffene, Eltern von Betroffenen, und Einrichtungen.“

Eine ursprünglich geforderte Sexualbegleitung-Ausbildung wurde in Oberösterreich vom Land abgewürgt. „Jetzt sind wir froh darüber, denn es gibt drei SexualbegleiterInnen in OÖ und die sind nicht ausgelastet“, berichtet Anna Wolfesberger. Dieses Problem haben SexualbegleiterInnen auch in anderen Ländern, weiß Eberhard Zumtobel: „Hauptberuflich von Sexualbegleitung leben können auch die ISBB-SexualbegleiterInnen nicht.“

Anders als bei der Senia wird es bei der VISS keinen Ethikbeirat geben. „Die Betroffenen sind die ExpertInnen. Dazu brauchen sie keine zusätzliche Legitimation“, ist Reinhard Zischg überzeugt.

Die Workshops sollen von Betroffenen organisiert werden, wobei ein großes Problem darstellt, dass es kaum Betroffene mit entsprechender Ausbildung gibt. In Vorarlberg wie auch in Oberösterreich.

www.senia.at
www.viss.at

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