Selfempowermentday im September

von Sabrina Nitz

Logo: Transmitter
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Der Kulturverein Transmitter will mit dieser Veranstaltung Selbsthilfeorganisationen ins öffentliche Licht rücken. Eigeninitiativen werden - obwohl sie um vieles effizienter sind - immer wieder von offizieller Seite diskriminiert und lächerlich gemacht. Vor allem von den großen Institutionen wie Lebenshilfe, Caritas, der Psychiatrie, der Sozialpsychiatrie, Institut für Sozialdienste, Stiftung Maria Ebene, Aqua Mühle, diverse Pflegeeinrichtungen etc. werden sie einfach nicht ernst genommen. Weiters sind diese Einrichtungen nicht gewillt, Macht abzugeben. Die Zukunft gehört aus unserer Sicht eindeutig den Selbstermächtigungsinitiativen.

"Self-Empowerment" - Stürzt die ExpertInnen von den Pyramiden!

Die Sozial- und Gesundheitspolitik in Vorarlberg muss sich einer Diskussion stellen. Nach dem in den siebziger/achtziger Jahren Begriffe wie Emanzipation, Selbstorganisation, Betroffenenkompetenz etc. die Diskussionen dominierten, hat sich das Blatt mehr und mehr Richtung Überbehütung, Anpassung, Wohlverhalten und Kontrolle gewendet. Auch in der Ausbildung ist eine zunehmende Verschulung festzustellen. Die Konzentration der sozialen Einrichtungen auf wenige große Träger hat zu einer Entdemokratisierung innerhalb der Institutionen beigetragen. Dies wirkt sich auch auf die Beziehung zu jenen Menschen aus, welche diese Einrichtungen in Anspruch nehmen. Kritische Stimmen sind kaum mehr zu hören. Angst vor Existenzverlust mag einer der Gründe sein. Das Land hält sich einige wenige ExpertInnen, welche via Medien mit moralischen Appellen der Bevölkerung verkünden, was gut und was schlecht für sie sei. Sie reden "über" Menschen in schwierigen Lebenssituationen und tragen zumindest teilweise zu deren Stigmatisierung bei. Damit wird ein völlig falsches Bild suggeriert.

Dieser Entwicklung wollen wir entgegensteuern, denn gerade die Lebenskompetenz der Menschen, die von einem Handicap gleich welcher Art betroffen sind, muss in den Vordergrund gerückt werden. Deren berechtigte Anliegen sollen sich auch in der Sozialpolitik widerspiegeln. Mit unserer Veranstaltung wollen wir einen Diskussionsprozess einleiten, der schon lange überfällig ist.

Auch die Selbsthilfeorganisationen und -initiativen werden sich am Schlossplatz lautstark präsentieren. Dazwischen spielen Bands und dokumentieren mit ihrem Auftritt die Solidarität mit dem Selfempowermentgedanken.

Selfempowermentday, am 15. September von 14.00 bis 22.00 Uhr am Schlossplatz in Hohenems. Dabei wird auch ein Film über "Barrieren in Hohenems" uraufgeführt. Weiters ist auch eine Podiumsdiskussion zum Thema geplant.

Autor: Bernhard Amann von den Emsigen

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