Krüppelball Tanzkultur
von Heinz Grabher

Silvia Salzmann präsentierte beim Krüppelball ihre Tanzperformance „edge“. Edge heißt übersetzt Grenze. Der Tanz brachte Gedanken in Fluss.
Silvia Salzmann arbeitet als zeitgenössische Choreografin und Tänzerin in Wien und Umgebung. Bei der Kurzbeschreibung ihres Tanzes verspricht sie die Auseinandersetzung mit den Themen Einschränkung, Offenheit und Freiheit. Gleich nach der Aufführung bekannte die Tänzerin: „Showtanz ist für mich etwas Neues. Das war meine Herausforderung, wie ich Tanzkultur im Rahmen dieses Balles umsetzen kann.“
Für die Ballgäste war die Performance ein besonderer Leckerbissen. Hier folgt der Versuch einer Beschreibung.
Anfangs war es ein Panzer, der da über die Tanzfläche auf die Bühne stapfte. Ein Panzer notdürftig zusammengehalten mit Klebebändern. Und der Körper dahinter fängt an sich zu befreien. Erst langsam, dann im wilden Tanz beginnt er sich zu häuten und den Panzer abzustreifen.
Kommt dann mit neuem weißem Kleid. Ohne Wildheit diesmal, sondern langsam und behutsam. Wie neues Leben auszuprobieren. Die Spuren der alten Haut sind noch nicht ganz verschwunden, hängen in Fetzen, lösen sich langsam auf.
„Der Tanz hat mich sehr berührt und ich ahne, dass wir uns das ganze Leben immer wieder häuten, Grenzen überwinden, Altes abstreifen und uns erneuern. Bis wir unser Leben abstreifen und die letzte Grenze überschreiten“, schildert Andreas Guth seine Eindrücke.
Ob das Abstreifen des Lebens denn die letzte Grenze ist, ist ein anderes Thema. Vielleicht ein Thema für eine neue Choreografie von Silvia Salzmann?
„edge“ Choreografie von Silvia Salzmann
Die eingefangenen Bilder sind auf unserer Bildergalerie.
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